24.04.2013

【Rezension】Elfenkuss『Wings』

Originalcover
Deutsches Cover

Elfenkuss


Originaltitel: Wings
Autor: Aprilynne Pike
Genre: Fantasy, Romance, YA
Preis: 16,95 €
Wertung: ♥♥♥






Elfenkuss
Elfenliebe
Elfenbann
Elfenglanz



Durchscheinend blau und weiß sind sie und erschreckend schön, die flügelartigen Blütenblätter, die der 15-jährigen Laurel eines Morgens aus dem Rücken wachsen. Gemeinsam mit ihrem neuen Freund David versucht sie, herauszufinden, was mit ihr geschieht. Doch erst als sie in dem verwunschenen Wald hinter ihrem Elternhaus auf den faszinierenden Tamani trifft, erfährt sie die unglaubliche Wahrheit: Laurel ist eine Elfe, die als kleines Kind zu den Menschen gesandt wurde, um das Tor nach Avalon zu beschützen. Sie weiß, am Ende wird sie sich entscheiden müssen: zwischen ihrem Leben als College-Mädchen und ihrer Bestimmung, vor allem aber zwischen dem attraktiven David und dem Frühlingselfen Tamani, dessen grüne Augen sie nicht mehr loslassen …



Es mag objektiv totaler Müll sein, aber das Buch macht irgendwie total Spaß!



Ich mag beide Cover. Das englische hat mehr mit der Geschichte zu tun, wobei das deutsche einfach nur total wunderschön ist... Vor allem passt das Mädchen auf dem deutschen Cover sehr zu meiner Vorstellung von Laurel, allerdings lässt das englische Cover mehr Fantasiespielraum gegenüber den Charakteren. Ich kann mich hier leider echt nicht entscheiden =D Die Titel sind allerdings beide nicht so gut gewählt. Die Blume auf Laurels Rücken ist eben genau das: eine Blume, keine Flügel (= Wings). 'Elfenkuss' ist ziemlich random gewählt und passt auch nicht wirklich, obwohl durchaus Romance vorhanden ist und Elfen klar sein dürfte. Ist hier ähnlich wie bei der Engelsnacht-Reihe, wobei hier die Titel einfach nicht so passen wollen.



Wie ich oben schon erwähnte, ist das Buch objektiv totaler Mist. Dass keiner Laurels Vergangenheit durchschaut hat, nicht ein mal sie selbst, ist einfach unlogisch, und es werden tausende von Klischees bedient. Was mir am stärksten aufgefallen ist, war, dass die Guten alle total hübsch sind und die Bösen so hässlich, dass sie von Tamani sogar noch bemitleidet werden. Abgesehen davon nimmt der Klappentext so ziemlich alles vorweg, was man vorwegnehmen kann - ich war bloß zu faul, eine eigene Zusammenfassung zu schreiben *hust* - und überhaupt habe ich mehrmals den Kopf geschüttelt und die Augen verdreht, weil manche Zusammenhänge und die Story einfach total dünn waren. Vorhersehbar war das Buch auch noch, es war eigentlich sehr schnell klar, wer der Böse war.
Aber wie gesagt: das hat mich nicht wirklich gestört! Das Buch ging schnell zu lesen, war zwar ziemlich langsam gepacet, aber wichtige Sachen kamen dann doch zum richtigen Zeitpunkt. Ich würde den Stil von Aprilynne Pike (wtf Name. Kann man ja kaum schreiben xD) nicht unbedingt überragend nennen, aber er hat es mir recht leicht gemacht, und vor allem habe ich die Idee von Elfen als Pflanzen geliebt.
Womit wir schon bei diesem Punkt wären, der Idee. Also, ich habe schon vieles gelesen, aber Elfen, die in Wahrheit sehr weit entwickelte Pflanzen sind, waren mir auch neu. Nicht im negativen Sinn. Bei Elfen - die im Original übrigens fairies heißen, also eigentlich gar keine Elfen sind, sondern Feen. Dumme Übersetzer! - ist schon immer diese Naturverbundenheit dagewesen und diese als Grundstein für eine ganz neue Idee zu nehmen, ist genial. Am Anfang war ich ein wenig verstört, wenn ich von Elfenbabys als Setzlingen gelesen habe und der ganze pflanzliche Kram, aber ich habe mich schnell dran gewöhnt und muss der Autorin meine vollste Sympathie dazu aussprechen, dass sie so eine seltsame Idee so konsequent und vor allem interessant durchgezogen hat. Ich weiß selbst, wie es ist, solche komischen Gedanken zu haben und sich dann zu denken: 'Oh Gott, das werden alle total seltsam finden...'
Die Lovestory(s) waren weder super-überzeugend, noch haben sie genervt. Ich habe nicht wirklich eine Chemie gespürt, aber trotzdem konnte ich mich mit beiden Parts anfreunden und mir ist eigentlich recht gleich, wer schließlich das Rennen macht, weil ich mit beidem zufrieden wäre.



Man muss zugeben, dass Laurel - obwohl sie einen echt coolen Namen hat! - so ziemlich der Inbegriff einer Mary Sue ist. Sie ist wunderschön, lieb, nett, kommt mit jedem klar und auch ihre Abstammung als Elfe versetzt sie nicht so in Schock, wie sie es hätte tun können. Trotzdem, ich habe mich nicht über sie aufgeregt, so wie es normalerweise bei solchen zu perfekten Charakteren ist. Was mich ein wenig stört, allerdings nicht am Buch, sondern eher an den Leuten, ist eine Sache in Reviews, die ich gelesen habe. Als Laurel einen Pickel auf dem Rücken bekommt, bzw den Spross ihrer Blume, flippt sie NICHT aus von wegen sie kann keine Pickel haben, weil sie doch so perfekt ist und noch nie welche hatte. Ich habe sehr, sehr viele Rezensionen, sei es auf Amazon oder Goodreads, im Voraus gelesen und viele übertrieben bei ihrer Darstellung von Laurel. Denn wenn sie keines ist, dann eine oberflächliche Zicke. Sie ist total lieb. Ob das gut ist, siehe Mary Sue, sei dahingestellt. Auch ihre Essgewohnheiten: Ich habe mehrmals gelesen, dass sie 'nur' Sprite trinkt und nichts ist. DEM IST NICHT SO. Lasst euch nicht von den vielen schlechten Rezensionen dort abschrecken, Laurel ist nicht so nervig, wie sie behaupten. ^^"
David mochte ich. Er war dieser liebe, nette Boy Next Door, ein wenig streberhaft mit seiner Vorliebe für Biologie, natürlich total gut aussehend (ich schwör, ich verzichte in meinen Geschichten auf Beschreibungen, ob jemand gut aussieht oder nicht. Die ganzen oh-mein-Gott-so-heißen Love Interests kotzen mich an.) und verständnisvoll. Man merkt deutlich, wie viel ihm Laurel bedeutet, und er würde alles für sie tun, selbst wenn sie ihn nur als Freund möchte. Er ist einfach nur total sympathisch.
Tamani kommt ja eigentlich gar nicht so oft vor, wie der Klappentext impliziert. Und bei ihm und Laurel ist es eher ein Instant-in-love, welches später ein wenig geklärt wird, mich aber ein wenig störte. Dadurch, dass er eben so selten vorkommt, weiß man nicht so viel über ihn, abgesehen von seinem Job als Wächter und seiner Verbindung zu Laurel. Aber auch er gefiel mir ganz gut.
Die Bösen sind, wie gesagt, sehr klischee. Sie sind hässlich, asymmetrisch - wohingegen die Elfen exakt symmetrisch sind - und sind böse einfach weil darum. Aber irgendwie habe ich selbst für die ein wenig Sympathie herauskriegen können, vor allem für die strohdoofen Red und Scarface. =D War vielleicht nicht unbedingt der Plan der Autorin, aber okay...
Und die Nebencharaktere sind, wie eigentlich in so fast jedem Roman, ebenfalls sympathisch. Chelsea erinnert mich an eine Freundin von mir und die Eltern sind auf positive Weise verdreht.

Insgesamt? Ein spaßiger Roman mit einigen Logikfehlern und Klischees, wo man nur hinschaut. Ich mochte ihn. Aber ob man dieses Buch gut findet, ist wahrscheinlich sehr Geschmackssache. Einen Versuch ist es jedenfalls wert!

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